Tag 01 - Erste Dreiländertour (CH/ F/ D)
SA, 01. Juli 2017 – Erste Dreiländertour
Basel – Niederschopfheim
Dieses mal komme ich noch später als bei den bisherigen Touren aus dem Haus und fahre erst um kurz vor 13:00 los. Wenigstens habe ich mir gestern Nacht und heute früh nicht so einen Stress gemacht wie bei den vergangenen Reisen. Dass ich heute wie abgemacht gegen 20 Uhr bei Andis, einem guten Freund aus Studientagen, antreffe, bezweifle ich aber. Die Idee, einen Teil der Strecke mit dem Zug hinter mich zu bringen, schlage ich aber schnell wieder aus.
Ich verlasse die Schweiz direkt nach Frankreich, nach Huningue/ Hüningen. Dass ich über den neu eingerichteten Rheinweg fahren wollte, vergesse ich aus Gewohnheit, bemerke dies aber erst nach der Hälfte der Tagesstrecke. Nach der Fahrt entlang des Rheins ist das erste Ziel Ottmarsheim, wo ich die Abteikirche (11. Jh.) kurz betrachten will. Sie ist eine Minikopie des Aachener Pfalzkapelle (8. Jh.), wo ich wohl in einigen Tagen vorbeischauen werde. Weiter geht es durchs Elsass, vorbei am berühmten AKW Fessenheim, nach Neuf-Brisach/ Neu-Breisach. Endlich! Bei den letzten Touren hat es wegen dem Regenwetter und kalten Temperaturen nie geklappt, dort vorbeizuschauen. Heute nieselt es zwar auch ein wenig, aber es ist auszuhalten. Die Festung wurde im 18. Jh. von Vauban erbaut als Planstadt in Form eines Achtecks.
Von dort überquere ich den Rhein, also nach Deutschland, und fahre durch Breisach und den Kaiserstuhl sowie erneut entlang des Rheins. Weiter geht es durch die Ortenau, inzwischen tröpfelt es stärker und wird frisch, wenn man länger als fünf Minuten steht. Gegen 20:30 komme ich in Hohberg – Niederschopfheim bei Andis an. Er wohnt hier mit seiner Frau Steffi und drei kleinen Söhnen. Sie leben hier in einem alten Pfarrhaus im Ortskern.
Ohne die Fahrt bergab und den gestrigen Rückenwind, der mich fast bei der ganzen Fahrt angetrieben hat, hätte ich es wohl kaum geschafft, um vor Dunkelheit bei Andis anzukommen. Abgesehen von Neuf-Brisach und einer kurzen Pause gegen Schluss gab es keine nennenswerte Unterbrechung. Dieses mal habe ich gleich wieder ein Urlaubsgefühl und brauche nicht Tage oder gar Wochen dafür, um innerlich loszukommen. Gefreut hat es mich, Orte zu sehen, an denen ich schon war, die ich aber ganz vergessen habe. Also ein guter Start!
Zu meiner Orientierung: Für heute sowie morgen habe ich mir Karten von Google Maps ausgedruckt, die sich an meinen Zielorten orientieren. Ganz genau befolge ich die Karten aber nicht, meistens suche ich mir nur die nächstgrößeren Orte raus und richte mich dann nach den Wegweisern. Im Elsass habe ich mich dafür nur ein mal erkundigt. Dabei konnte ich meine geringen Französischkenntnisse einsetzen, habe mich dann aber auf Deutsch weiter unterhalten, was mir der Elsässisch sprechende Mann angeboten hat. In Südbaden musste ich schon gut drei bis vier Mal nachfragen, um den richtigen Weg zu finden.
Zum Titel: Eine Dreiländertour von Basel aus zu starten ist keine Kunst - das kann man bei langsamem Laufen sogar in 5 Minuten schaffen. Aber ein Titel muss halt her.