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DO, 06.08.2015 – Flug nach Basel
Isfahan – Basel
Flughafen Isfahan
Der letzte Tag der Reise war bisher wegen dem Rückflug immer der schlimmste. Heute ist er das nicht. Am Flughafen geht alles recht flott und ohne Probleme. Die 60 Dollar für die Mitnahme des Fahrrads kann ich erst hier bezahlen. Die Radverpackung passt problemlos durch die Gepäckkontrolle. Ein Angestellter spricht mich – nicht als einziger – an und sagt, er sei mit 18 im iranisch-irakischen Krieg für 5 Jahre in irakisches Gefängnis gekommen. Die Rial kann ich hier nicht in Euro wechseln, fliege also mit einem Haufen iranischem Bargeld zurück. So wie 2007 damals in Syrien. Ob und zu welchem Kurs ich das daheim wieder loswerde, weiß ich nicht. Vom restlichen Kleingeld decke ich mich noch – wie beim Verlassen jeden Landes – mit Süßigkeiten ein.
Bei der nächsten Kontrolle fragt mich ein türkischer Beamter von Turkish Airlines, ob ich etwas „Besonderes“ im Gepäck habe. Ich frage ihn, was denn „Besonderes“ sei. Er sagt „Steine“. Wir müssen beide lachen und ich verneine die Frage. Darauf ist alles in Ordnung. Große Flaschen kann man hier übrigens wie in Israel problemlos als Handgepäck mitnehmen. Komisch ist, dass dies ausgerechnet in einem „Terrorstaat“ und einem der unbeliebtesten Länder kein Problem ist. Weil es hier zig Schritte gibt, bis ich endlich im Flugzeug bin, komme ich innerhalb der gut 5 Stunden nicht dazu zu schlafen. Vielleicht wird es ja beim Fliegen etwas, Start und Landung will ich aber mitbekommen, wenn ich schon mal über so interessante Städte fliege.
Flug und Ankunft in Basel
In Isfahan startet der Flug offiziell um 4:50, hat aber Verspätung. Leider nicht genug, damit ich die Stadt von oben bei Sonnenlicht sehe. Dafür sehe ich den Vansee und Bergketten. Es gibt einen Zwischenstopp in Istanbul für zwei Stunden, dann nehme ich den zweiten Flieger nach Basel. Leider habe ich beim Ticketkauf wieder vergessen, mir einen Sitzplatz am Fenster zu reservieren. Aber für ein paar gute Blicke nach draussen reicht es.
Um 11:15 komme ich in Basel an, ebenso mein Gepäck, nicht aber mein Velo. Nach einer halben Stunde Warten gehe ich zum „Lost & Found Service“, um das anzuzeigen. Die dort zuständige Frau, eine sehr sympathische und kompetente Französin, telefoniert an den Flughäfen herum und meint schließlich, dass es wohl heute noch ankommen würde, falls es in Istanbul sei. Man werde es dann zu mir nach Hause bringen. Danach muss ich noch einen Zettel ausfüllen – mehr dazu morgen. Aus meiner Vorstellung, wieder so in Basel anzukommen wie ich es verlassen habe – nämlich mit dem Rad – wird also leider nichts.
Draussen warten meine Eltern und meine Schwester Elisabeth mit ihrem kleinen Sohn auf mich. Da im Auto noch genug Platz ist, können sie mich nach Basel fahren. Allerdings nicht über die Strecke, die ich mit dem Velo gefahren wäre – nämlich über die zollfreie Straße mit Radweg auf französischem Staatsgebiet, sondern über ein paar Kilometer Frankreich nach Basel. Um es etwas verständlicher zu machen: Der EuroAirport Basel liegt in Frankreich und gehört Frankreich und der Schweiz. Es gibt zwei Anfahrtswege, die keine Verbindung zueinander haben – den aus Basel und den aus Frankreich.
Nach dieser sehr langen Reise ist es schön, wieder zurück in Basel zu sein. Hier ist es übrigens nicht kälter als im Iran, dafür schwüler. Also unangenehmer.
Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 07 Sep 2016 19:54:49