Tag 087 - Verbarrikadieren im Hotel

MO, 22.06.2015 – Verbarrikadieren im Hotel

Doğubeyazıt

 

Das Frühstücksbuffet ist schon um 7:30 ziemlich leergeräumt und wird nicht mehr aufgefüllt. Da haben die beiden Gruppen, die heute zum Ararat fahren, wohl kräftig zugelangt - was ich auch gut verstehen kann. Die meisten der etwa 25 Leute stammen laut Yussuf aus Russland und der Ukraine. Ansonsten ist fast niemand im Hotel.

 

Zum Visum und zu nächsten Schritten

Das mit dem Visum am Grenzübergang Türkei-Iran war wohl ein Missverständnis. Das ist zwar möglich, aber eher von Aserbaidschan oder Armenien aus. Nicht aber von der Türkei. Jedenfalls für Nicht-Türken. Und eine Art iranisches Konsulat gibt es hier zwar, das ist aber nur für Türken. So habe ich nur die Möglichkeit, wieder in den Westen nach Erzurum fahren, um beim dortigen Iranischen Konsulat ein Visum zu beantragen. Ich muss also noch länger in der Türkei bleiben! Ich könnte die Tour jetzt beenden nach all diesem Stress in den letzten Tagen. Das kann es aber nicht sein. Ich will nicht, dass die Haupterinnerung an diese Tour die ganzen Pannen sind. Ich will noch angenehme, erfreuliche Erlebnisse, an die ich mich gerne erinnern werde. Und nicht die, dass die letzten Tage geprägt waren von aggressiven Kids, schrecklichen Städten und Abweisungen an den Grenzen.

Schließlich bleibe ich für eine weitere Nacht im Hotel, um morgen früh den Bus nach Erzurum zu nehmen.

 

 

Am Abend mache ich eine der mutigsten Aktionen meiner Tour – kein Witz – ich begebe mich raus zum Kiosk, der gerade mal 500 Meter entfernt ist. Dafür habe ich extra das Muezzingebet gegen 8 abgewartet in der Hoffnung, dass bis dann alle Kinder und Jugendlichen beim Essen sind, was auch der Fall ist. Ein Junge vor dem Kiosk ruft seinen Vater, der ihm den Schlüssel reicht und öffnet das Geschäft. Sonst sind alle Läden geschlossen. Eben weil jetzt alle essen.

 

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 07 Sep 2016 19:42:40

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