Tag 037 - Weitere Infos über Odessa
SO, 03.05.2015 – Weitere Infos über Odessa
Odessa
Von heute gibt es nicht viel Neues zu berichten, da ich heute fast nur Berichte über die letzten Tage schreibe. Zum Glück, denn das Wetter ist feucht und vor allem windig, erst am Abend wird es sonnig und angenehm. Meine Mitbewohner kommen am Mittag von einem kleinen Ausflug heim und alle haben von dem Platzregen nasse Schuhe, die sie mit dem Föhn trocknen.
Am Abend gehe ich doch noch raus und hole mir direkt ums Eck eine Falafel. Mit dem Angestellten komme ich ins Gespräch, da ich beim letzten Besuch gemerkt habe, wie er sich mit jemandem auf Französisch unterhalten hat. Er gibt mir Recht, als ich sage, es seien viele Araber in der Stadt. Einige davon sind Studenten, sehr viele aber auch Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak. Er meint, es seien auch einige Deutsche in der Stadt. Er selbst kommt aus Algerien. Die Stadt sei immer schon ein Schmelztiegel von Völkern, Kulturen, Sprachen und Konfessionen gewesen. Auf dem kurzen Rückweg decke ich mich noch in einem Supermarkt ein, der 24 Stunden geöffnet hat. Wie die Leitung das bezahlt, ist mir ein Rätsel. Denn es ist so wenig los wie gestern Nacht, nämlich so gut wie gar nichts. Und es arbeiten zwischen 5 und 10 Leuten hier. Obwohl man das nicht „arbeiten“ nennen kann. Vielleicht ist es auch ein Mittel gegen Arbeitslosigkeit, das ist aber nur eine Vermutung von mir. Sie schauen, dass alles schön aussieht und zu 100% aufgefüllt ist. Da man hier drinnen nicht mit Musik zugedröhnt wird, ist die Gefahr ziemlich groß, bei der „Arbeit“ einzuschlafen. Mir fällt hier wie in vielen Geschäften auf, dass es eine Menge deutlich erkennbares Sicherheitspersonal gibt.
Es kann hier übrigens öfter mal passieren, dass der Strom ausfällt. Das kommt nur mir etwas komisch vor, für die anderen ist es normal.