Tag 017 – Wieder auf dem Donauradweg

MO, 13. April 2015 – Wieder auf dem Donauradweg

Zselicszentpál – Hercegszántó-Hóduna

 

Um kurz nach 6 wache ich auf, komme aber erst um 8:30 weg. Das liegt vor allem an der Kälte, in der ich nicht fahren will. Die Sonne lässt aber erahnen, dass es heute noch deutlich wärmer werden wird. Die Hälfte der Strecke nach Szigetvár/ Inselburg geht es bergauf und bergab, ich habe Gegen- und Seitenwind. Danach, also ab 12, ist es fast nur noch eben, oft habe ich starken Rückenwind. Die Strecke bis nach Pécs/ Fünfkirchen habe ich erneut völlig falsch eingeschätzt. Ich dachte, es sind etwa 100, dabei sind es laut Tafelanzeige nur gut 30 km. Und der Besuch lohnt sich bestens: die Hinterlassenschaften aus der Osmanischen Zeit wie die Gazi Khassim- Moschee, heute eine Kirche, und andere Gebäude auf dem Széchenyi Platz, sowie die Kathedrale.

Ab hier gibt es wieder mehr Ortschaften mit deutschsprachigen Begrüßungen und Verabschiedungen auf den Ortsschildern.

 

 

Dass ich schon 2007 durch Mohács gefahren bin, kommt mir erst in Erinnerung, als ich vor der serbisch-orthodoxe Kirche stehe. Damals kam ich aber von der anderen Seite. Vor Ort erkundige ich mich, wie ich am besten weiterkomme nach Subotica (Serbien). Man empfiehlt mir, nicht an der Donau entlang zuerst nach Norden zu fahren und den Fluss dann zu überqueren, sondern gleich mit der Fähre auf die andere Seite zu nehmen. Katharina (ca. 70), ebenfalls mit dem Rad unterwegs, spricht mich an und gibt mir den Ratschlag, mir ein Ticket in dem Büro/ Restaurant zu holen, an Bord gebe es wohl keine. Sie spricht einigermaßen Deutsch, ihre Großmutter war Donauschwäbin.

Auf dem Donauradweg frage ich einen sehr hilfreichen Schafhüter und einen Mopedfahrer, beide Mitte 60, nach dem Weg nach Hercegszántó. Beide sprechen nur ungarisch, und das zu ausführlich. Schließlich gelange ich nach einem langen Donauradweg in das Minidorf Hóduna und sehe eine überdachte Bushaltestelle , welche wie eine gute Unterkunft aussieht. Bevor ich es besiedeln werde, frage ich lieber den Nachbar (50), damit dieser nicht unsicher wird. Er berichtet mir von seinen Zelturlauben mit seiner Frau in den USA und dem Hauptproblem, abends einen passenden Platz zu finden. Er hat auf jeden Fall nichts dagegen, dass ich in dem Häuschen übernachte – morgen früh um 6 komme aber der Bus. Kein Problem, ich entstaube meine jetzige Einrichtung erst mal. Übrigens: bei dieser Tour habe ich zum ersten Mal einen kleinen Besen dabei. Das war eine geniale Idee. Ich habe ihn schon so oft für meine Übernachtungsplätze nutzen können, dass ich sicher keine Reise mehr ohne machen werde. 

Die Deutschkenntnisse der Ungarn werden auf meinem Weg übrigens immer besser – inzwischen spricht jeder zweite Deutsch.

Die Strecken, die ich heute fahre, sind ganz in Ordnung, aber bestimmt nicht zu empfehlen. Ich bereite mich nicht immer auf alle Teile meiner Reise vor. Einerseits bin ich zu faul und habe nur einige Ortschaften, die ich unbedingt sehen muss und lasse den Rest einigermaßen offen. Außerdem bleibt so die Spannung der Reise bestehen. Und für die Städte, die ich heute gesehen habe, hat es sich auf jeden Fall gelohnt.

 

 

 

 

 

Musik

Musik gibt es heute leider keine. Zu spät habe ich erkannt, dass die vielen Tiere hier draußen in Hóduna in einem Orchester zu spielen scheinen, das urplötzlich aufhört (Hunde, Katzen, Hühner, Pferd).

Diese Seite wurde zuletzt aktualisiert am 07 Sep 2016 19:09:35

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