Tag 016 – Hügelige Fahrt
SO, 12. April 2015 – Hügelige Fahrt
Letenye – Zselicszentpál
Eigentlich will ich um 7 Uhr aufstehen, verlängere aber immer wieder ein wenig. Letztendlich werde ich wach durch einen Vater, der für seine Kinder Sportsachen zum Kicken holen will. Hätte ich gestern Abend den Sportplatz gleich gefunden, wäre mir Einiges an unnötiger Arbeit erspart geblieben: das Umziehen, das Suchen nach dem Sportplatz an falscher Stelle und das heutige ausgiebige Entfernen von Schlamm und Steinen am Rad. So komme ich erst kurz nach 11 los.
Die Fahrt bis Nagykanizsa und einiges weiter ist ziemlich anstrengend – die Landschaft ist sehr hügelig, es geht also bergauf und bergab. Danach geht es eben weiter, Gegen- oder Seitenwind bleibt aber. Wenigstens ist es sonnig. Und sogar warm. So warm, dass ich heute zum ersten Mal einen wirklich hohen Wasserverbrauch habe. Daran, wie viel Wasser ich bei der Fahrt in zwei Monaten transportieren muss, will ich gar nicht denken.
Die Strecke bis nach Kaposvár habe ich dank meiner Kartenzeichnung unterschätzt. Ich ging von 50, maximal 60 Kilometern vom Startpunkt aus an. Tatsächlich sind es 100. Die Stadt erreicht, will ich schnell durch und noch ein wenig fahren, schließlich ist es 19 Uhr. Es geht wieder bergauf und ich entschließe mich, noch was zu essen und mich gleichzeitig nach einer Schlafmöglichkeit umzuschauen. So gehe ich in den kleinen Treffpunkt für Autofahrer und die lokale Kundschaft („Autós büfé“) und erkundige mich nach einem Essen. Leider gebe es gar keins, wird mir gesagt. Schade. Zum Glück erkundige ich mich, ob ich noch auf die Toilette gehen könne, um mich frisch zu machen. Denn nachdem ich rauskomme, gibt es auf plötzlich doch etwas zu essen. Ich genieße es und stelle mich eigentlich darauf ein, dass ich wie geplant, hinter dem Laden schlafen kann. Regnen wird es heute Nacht wohl nicht. Die junge Chefin sagt zuerst ab, bespricht sich dann aber mit einem Kollegen, der mir dann den Platz hinter dem Haus zeigt.
In Ungarn sieht es mit den Deutschkenntnissen anders, viel schlechter als in den bisherigen Ländern, aus.
