Tag 001 - Fahrt ins Dreiländereck
SA, 28. März 2015 – Fahrt ins Dreiländereck
Denzlingen – Basel
Fahrt bis Breisach
Den ersten Erfolg meiner Tour habe ich schon mit der Startzeit erreicht: der ist nicht, wie bei der ersten ganz großen Tour nach Jerusalem 2007, gegen 16 Uhr, sondern schon um 10 Uhr. Vor allem ist es sonnig, es sieht also alles bestens aus. Mit dem nötigsten Gepäck will ich heute über Freiburg nach Breisach, um dort den Rhein zu überqueren, um dann durch das Elsass Richtung Süden zu fahren, um von dort wieder über den Rhein nach Basel zu kommen. Bisher bin ich diese Strecke noch nie gefahren, deswegen probiere ich es heute aus.
Nach der Verabschiedung von meinen Eltern und meiner Schwester Judith ist Heuweiler, wo ich meine ersten Jahre verbracht habe, die erste Station. Danach geht es nach Freiburg, wo ich mich kurz von meiner Schwester Elisabeth verabschiede. Mir ist klar, dass der nächste Abschnitt der schwierigste Teil des Tages ist: die Fahrt von Freiburg nach Breisach. Der Weg dorthin ist, wie ich es befürchtet habe, etwas umständlich. Es gibt zig Möglichkeiten, die Strecke hinter sich zu bringen, was mir auch einige Radfahrer bestätigen, die ich unterwegs treffe. Schließlich fahre ich über Lehen, den Mundenhof, den Opfinger See, Opfingen, Merdingen, vorbei an Ihringen und Breisach und lande schließlich am Rhein.
Fahrt durchs Elsass
Dort fahre ich direkt ins Elsass – einem Département, das ab nächstem Jahr mit zwei anderen Regionen fusionieren wird. Die Idee, das bei der Rheintour 2012 wegen dem Wetter ausgelassene Neuf-Brisach zu besuchen, lasse ich fallen – erneut wegen dem zu erwartenden Regen, denn der Himmel ist inzwischen durchgehend bewölkt. Bei der Fahrt Richtung Süden habe ich fast immer Gegenwind. Ab 14 Uhr tröpfelt es ein wenig, ab 15 Uhr regnet es mit kleineren Pausen, ab 17 Uhr schüttet es heftiger und beinahe durchgehend. Es geht mir also nur noch darum, die Kilometer hinter mich zu bringen und näher nach Basel zu kommen.
Meine Reise ist tatsächlich ein Abenteuer: wie schon im Breisgau habe ich auch für das Elsass keine Karte dabei, sondern nur ein paar Ortschaften auf einem Zettel notiert. Allerdings zu wenige, denn mir fällt verwundert auf, dass ich immer weiter Richtung Westen fahre. Mit meinen geringen Französischkenntnissen frage ich zwei Teenager nach dem Weg, da die Beschilderung nicht ganz klar ist bzw. fehlt. Mit ihren Antworten bin ich aber überfordert, bedanke mich mit einem „Merci beaucoup“ und finde den Weg schließlich selbst.
Schließlich lande ich auf einem Radweg, der mich nach 50 Kilometern nach Huningue bzw. Basel führen soll. Weiter geht es durch viele Dörfer und ab Kembs entlang dem Canal de Huningue durch die Petite Camargue Alsacienne, die ich aufgrund des kalten Regenwetters leider nur wenig genießen kann. Die vielen „Bonjour!“ von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen machen die Fahrt aber trotzdem angenehm.
Ankunft in Basel
Kurz vor 18:00 komme ich in meiner Wohnung in Basel an, bin ziemlich durchnässt vom Regen, friere, habe – trotz des Trainings der letzten Wochen – Schmerzen in de Gelenken und mir wird immer klarer, dass bei den Wettervorhersagen für morgen (Sturm und Kälte) eine Weiterfahrt so gut wie ausgeschlossen ist.
Musik
Bei dieser Tour starte ich etwas, das ich bisher leider unterlassen habe: zu den Bildern und Berichten möchte ich Musikaufnahmen hinzufügen. Dabei muss es sich nicht um eine angeblich „typisch regionale“ Musik handeln, sondern einfach um Personen, das aus der Gegend stammen und die mir gefallen. Anfangen möchte ich mit einer Kaiserstühler Rockgruppe, die ich vor etwa 20 Jahren zum ersten Mal gehört habe, mit Fisherman’s fall: