Tag 31 – Vegetarischer Tintenfisch
DI, 30. Juli 2013 – Vegetarischer Tintenfisch
Rīga (Riga)
Am Mittag gehe ich in ein asiatisches Restaurant. Wird auch mal Zeit, dass ich beim Essen ein bisschen mehr Abwechslung habe. Als ich in der Warteschlange vor den vielen Speiseangeboten stehe, fragt mich die junge Frau (ca. 30) vor mir etwas auf Lettisch. Höflich lasse ich sie ausreden und verdeutliche ihr dann auf Englisch, dass ich ihre Sprache weder verstehe noch spreche. Sie lächelt und fragt mich nun auf Englisch, was denn in den länglichen in Bierteig verpackten Angeboten sei. Ich sage, es sei wahrscheinlich Tintenfisch. Sie lacht erneut und sagt, dass das hier ein vegetarisches Restaurant sei. Der Punkt geht an sie. Zwar habe ich das Gefühl, dass alle mitgehört haben, dass ich das Angebot des vegetarischen Restaurants für Fisch gehalten habe, störe mich aber nicht daran. Es ist nur blöd, dass ich auch noch etwas für Tofu halte, was Käse ist. Nun ja, der Käse vor mir sieht halt so aus wie der meiste Tofu, den ich bisher gesehen habe. Das Essen lasse ich mir aber nicht verderben und es ist in Ordnung – der „Fisch“ besteht übrigens aus frittierten Bohnen in Bierteig. Allerdings nervt mich die permanente Musik mit Hare-Krishna-Gesängen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich – abgesehen von der Kommunion – jemals bei einem Essen mit religiöser Musik beschallt wurde. Aber das ist hier kein Wunder – der Hare-Krishna-Tempel ist gerade nächster Tür. Geholfen hat es jedenfalls nichts. Weder die Beschallung für mein Interesse an Hare Krishna noch das Essen gegen meinen Hunger. Also geht es weiter zum nächsten Restaurant: Dieses ist im Erdgeschoss auf mehrere Häuser verteilt und stellt sich als heimatverbunden dar. Also „Traditionsessen“, „Traditionsfrisuren“ der Frauen, viel Holz vor und in der Hütte. Die Auswahl ist ziemlich groß und man hat freie Wahl, was mir ganz gut gefällt.
Den Abend verbringe ich mit meinen französischen Mitbewohnern. Sie wohnen alle in Montpellier und machen eine Familienreise. Pierre (33) ist Kopf der Gruppe, Aymará ist seine Frau, Marie, Guillaume und Vincent sind seine jüngeren Geschwister und Halbgeschwister. Nach dem leckeren von Aymará zubereiteten Essen – unter anderem mit Thunfisch – gehe ich mit Pierre, Marie und Guillaume ins Zentrum. In den empfohlenen Lokalen (die wohl eher am Wochenende und bei Konzerten lohnenswert sind) ist zwar nicht viel los, aber wir haben uns auch so genug zu erzählen. Die Stimmung in der Stadt ist auf jeden Fall blendend.
Vegetarisches Essen |
Riga |
mit Marie, Aymará, Pierre und Vinvent |
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