Tag 29 - Durch die Wälder nach Riga
SO, 28. Juli 2013 – Durch die Wälder nach Riga
Kuldīga (Goldingen) – Rīga (Riga)
Bevor es weitergeht, muss ich natürlich noch über den breitesten Wasserfall Europas gehen, der direkt vor meiner Unterkunft liegt. Als ich endlich losfahre, wird mir klar, dass ich es heute nur rechtzeitig – also bis 22 Uhr schaffe – wenn ich zügig durchfahre und nur kurze Pausen halte. Das klappt auch für etwa 4 Stunden. Doch dann benötige ich doch eine größere Pause und fahre dummerweise den Radweg, der hier über schlecht befahrbaren Schotter führt. Somit kann ich den zeitlichen Plan schon mal nicht mehr einhalten. Das wäre auch nicht so schlimm, wenn ich nicht immer wieder durch längere Waldstücke fahren müsste. Die sind zwar nicht so kühl wie die auf der Kurischen Nehrung, dafür aber stark befahren und genau so langweilig. Wenigstens entsprechen diese Wälder meinen ungefähren Vorstellungen von Skandinavien. In Jurmala bin ich für längere Zeit zum letzten Mal an der Ostsee und werde sie erst wieder kurz vor Russland sehen. Als es richtig dunkel wird, gehen die ganzen Laternen an der Straße leider nicht an. Und ich muss auf einen Radweg umsteigen, damit ich überhaupt nach Riga komme. Dieser ist genau so stockdunkel und führt erneut durch lange Waldstücke. Ich habe das Gefühl, Riga kein Stück näherzukommen. Kurz nach Mitternacht komme ich im Hostel an und muss mein Gepäck und das Rad bis in den 6. Stock hochschleppen. Zur "Belohnung" gönne ich mir die Reste meiner Essens- und vor allem Wasservorräte.
Bis auf Riga scheint es in Lettland keine ausgeschilderten Radwege zu geben. Hier folgt man am besten der Regel: fahre nur auf geteerten Straßen – von denen es nicht zu viele gibt, dann wirst du schon ans Ziel kommen.