Tag 07 - Entlang der Kanäle und Flüsse nach Fürth
SA, 6. Juli 2013 - Entlang der Kanäle und Flüsse nach Fürth
Regensburg - Fürth
Um kurz nach Mittag fahre ich los. Und zwar zurück in den Westen, den Donauradweg entlang über Bad Abbach bis Kehlheim. Von dort geht es in den Norden, den Fünf-Flüsse-Radweg entlang bis Berching, was mir aber nicht immer leicht fällt. Danach verliere ich den eingeplanten Weg und fahre nur noch am Kanal entlang. Nachdem sich lange nichts tut mit Wegweisern und ich den Orientierungspunkt Neumarkt wohl verpasst habe, frage ich einen anderen Radfahrer, dem ich heute schon öfter begegnet bin. Er meint, ich müsse nur dem Kanal folgen, dann würde ich automatisch auf Nürnberg stoßen. Das ist auch fast so. Ich kann also problemlos weiterdüsen und es gibt für knapp drei Stunden keine Probleme. Besser sogar: um nach Nürnberg zu kommen, müsste ich weg vom Kanal in den Osten. Da ich aber weiterfahre, komme ich noch weiter in den Norden, nach Fürth, das ich mir ab 22 Uhr gönne. Dort ist gerade eine Festival in der Innenstadt. Somit sind so ziemlich alle beschäftigt und ich kann mir in der Dunkelheit an einem Brunnen ungestört Kopf, Hände und Füße waschen. Es interessiert sich allein ein etwa 5jähriger Junge für mich, der gerade mit seiner Mutter auf dem Heimweg ist. Wir unterhalten uns und ich beantworte seine Fragen nach der Strecke, dem Gewicht meines Rades und den Übernachtungen. Danach geht es weiter in der Innenstadt. Als ich ein Foto mache, spricht mich ein Mann auf meine Ausrüstung an und erkundigt sich ebenfalls nach meiner Tour. Ihm und seiner Frau sage ich auch, dass ich meistens nicht weiß, wo nicht übernachten werde – so wie heute. Der Mann verabschiedet sich von mir, worauf seine Frau ihn mit einem mürrischen Gesicht deutlich kritisiert. Mit einem „Das hat ihm jetzt aber nicht weitergeholfen“ versucht sie, ihren Mann aus der Reserve zu locken. Soll heißen, sie hätte mir wohl einen Schlafplatz angeboten oder wenigstens den Hinweis auf einen gegeben. Der Mann antwortet aber nur lächelnd: „Er hat ja schon was!“ Ja genau, nämlich die weitere Suche. Bevor ich mich wieder an den Kanal am Industriegebiet begebe, möchte ich die Stimmung in der Stadt und das wunderbare Wetter genießen und gehe in eine kleine Bar. In der dortigen Toilette kann ich nach der vorherigen Wäsche endlich auch meine Kleider wechseln. Alexander (Anfang 20) und seine Freunde sprechen mich auf die Tour an und wir haben ein nettes Gespräch.
Um Mitternacht fahre ich wieder raus aus Fürth zurück Richtung Kanal, um mich im Industriegebiet nach einem Schlafplatz umzuschauen. Davor versuche ich es noch in einem Barhaus, was ich aber schnell wieder aufgebe. Letztendlich werde ich doch noch fündig auf dem Industriegebiet und mache es mir unter einer Überdachung gemütlich.