Tag 04 - Odyssee
MI, 3. Juli 2013 - Odyssee
Dillingen an der Donau - Regensburg
Die Fahrt beginnt kurz nach 8, es tröpfelt leicht. Für die ersten Abschnitte orientiere ich mich an den Notizen von vorgestern. Weitere konnte ich leider nicht machen, da meine Internetverbindung nicht funktioniert. Bis Donauwörth ist es eben und es läuft richtig prima. Den Donauradweg und Ingolstadt will ich auslassen, da ich sie schon von meiner Jerusalemtour 2007 kenne und man einige Kilometer sparen kann, wenn man südlich davon fährt. Also erkundige ich mich von hier ab einfach nach dem besten und kürzesten Weg nach Regensburg entlang der B16. Tatsächlich verfahre ich mich aber Ortschaft um Ortschaft mehr. Gestern Abend wurde mir gesagt, nach Regensburg sei der Radweg sehr einfach und eben. Über ein paar Hügel mache ich mir anfangs keine Gedanken, zweifle aber sehr an der eingeschlagenen Strecke, als die Radwege wiederholt aufhören, die Autobahn beginnt, gar keine Wegweiser da sind oder ich durch den Wald fahren muss.
Doch irgendwie schaffe ich es bis Schrobenhausen, wo ich zu Mittag esse. Mir wird wiederholt erzählt, es gebe hinter dem McDonald’s einen Radweg, der direkt nach Regensburg führe. Dem ist aber nicht so. Von einem Radweg neben der Autobahn oder der Bundesstraße weiss auch von den Bediensteten am Kreisverkehr keiner etwas. Dafür treffe ich auf meiner Fahrt eine junge fahrradschiebende Frau, mit der ich mich schon nach dem Mittagessen kurz unterhalten habe – allerdings muss ich sie erst einholen, obwohl ich vor ihr losgefahren bin. Ich kann also nur den falschen Weg genommen haben. Sie rät mir erneut, doch den Zug von Ingolstadt nach Regensburg zu nehmen, allein schon wegen dem Regen.
So komme ich nur Dorf für Dorf weiter. Genau weiß ich es nicht, aber ich habe allein an diesem Tag mindestens zwanzig Leute um Auskunft gebeten. Eine Frau in einem Schreibwarengeschäft in Hohenwart hilft mir weiter, indem sie mir den Weg erklärt und schließlich sogar einen Teil einer Landkarte kopiert. Dieser hilft mir außerordentlich, endlich kann ich durch die Ortschaften einfach wieder durchfahren, ohne nachfragen zu müssen. Die Hoffnung, Regensburg heute doch noch rechtzeitig zu erreichen, steigt wieder. So fahre ich über Reichertshofen nach Marching. Dort ist allerdings wieder Schluss mit Orientierung. Während ich länger in die Karten vertieft bin und mir Gedanken über den weiteren Weg mache, spricht mich der Radfahrer Stefan (ca. 40) aus Ingolstadt an. Er sagt, entlang der B16 gebe es sicher keine durchgehende Radstrecke bis Regensburg. Möglichkeiten seien der Donauradweg und die B16 a, jeweils ca. 90-100 Kilometer lang. Bisher sei er aber noch nie mit dem Rad zu seinem Bruder nach Regensburg gefahren, da die Radstrecken in dieser Region einfach nichts hergeben, wenn man zügig vorwärts kommen will. Jetzt "ja" zu sagen zur Empfehlung, mit dem Zug von Ingolstadt nach Regensburg zu fahren, fällt mir nicht besonders schwer. Auch wenn es das erste Mal ist, dass ich auf einer großen Radtour einen Teil der Hauptstrecke passiv bin. Allerdings bin ich heute viel gefahren und habe sehr viel Zeit dafür benötigt, mich nach dem Weg zu erkundigen oder auf falsche Strecken umzukehren. Die letzten sieben Stunden, also ab Donauwörth, waren ziemlich unnötig. Von dort wären es auf dem Donauradweg ca. 60 Kilometer bis nach Ingolstadt gewesen. Nun bin ich eben dort angekommen, habe aber 7 Stunden dafür benötigt!
Zusammen fahren wir in die Stadt, danach steige ich um 18 Uhr in den Zug nach Regensburg. Abends komme ich bei Julia, einer Freundin aus der Studienzeit, an. Sie wohnt inzwischen mit ihrem Mann Bernd in Regensburg.
Schlafplatz |
unterwegs |
Baustelle |
Donau |
Donauwörth |
Rain (Lech) |
Schrobenhausen |
Schrobenhausen |
unterwegs |
angeblicher Start des Radwegs |
Bahnhof Regensburg |
Regensburg |
Regensburg |