Tag 13 - Führung über den "Pfälzer Rentnerweg"

Tag 13 – MI, 11. Juli 2012: Führung über den "Pfälzer Rentnerweg"

Otterstadt – Altrip – Ludwigshafen – Worms – Oppenheim

Nach zeitigem Aufwachen bleibe ich noch gemütlich auf der Isomatte unter der Hütte liegen. Die ersten Leute, die ich – wie jeden frühen Morgen – zu Gesicht bekomme, sind Jogger oder Leute, die mit ihrem Hund Gassi gehen. Um 8 Uhr geht es weiter.

Pfälzer Rentnerweg

Nach einer Stunde Fahrt, kurz hinter Altrip, als ich mich an einem Wegweiser nach meiner Strecke schaue, hält Horst (72) neben mir an. Er ist auf dem Weg in den Norden, fährt also in die gleiche Richtung und lädt mich ein, ihn zu begleiten. Eine gute Möglichkeit, sicher durch den folgenden Wirrwarr des linksrheinischen Ludwigshafen zu kommen. Ich nehme die Einladung also an und fahre die folgende Strecke mit ihm weiter. Er scheint hier fast alles zu kennen, alle Geschichten und Geschichte zur Industrie und natürlich auch die Leute von der Straße. So zum Beispiel die zwei Brüder, die für die Stadtreinigung arbeiten und sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Von denen kennt er aber nur den einen richtig. Wenn er also aus Versehen den falschen anspricht, sagt dieser schon vor dem ersten Wort Horsts „Nein, ich bin der andere“. Ebenso kennt er den türkischen Frisör, wo er sich für 10 € die Haare schneiden lässt unter der Vorgabe „So, jetzt mach einen hübschen Türken aus mir“. Unsere Wege trennen sich auf der Höhe von Frankenthal, wo Horst die Rheinseite wechselt und ich weiter auf dem von ihm empfohlenen „Rentnerweg“ fahre. Aufgrund der nur noch ebenen Strecke in einer malerischen Landschaft hat es hier neben den Rentnern aber auch Sonntagsfahrer und Touristen wie mich. Allzu lange kann die Fahrt bis zur Nordsee eigentlich nicht mehr dauern, denn in Ludwigshafen habe ich ziemlich genau die Hälfte der Strecke zwischen Basel und der Mündung des Rheins in die Nordsee geschafft. 

Erste Fahrt durch schrumpfende Stadt – Worms

Wie bei fast allen Reisen bin ich nicht besonders gut vorbereitet auf die Strecke, die ich vor mir habe. So sind mir zwar viele Landschaften und Stadtnamen bekannt, oft kann ich aber nur sehr wenig damit verbinden. Aber damit gehöre ich wohl zur Mehrheit der Reisenden. Eine dieser Städte ist Worms, wo ich gegen 13 Uhr ankomme. Der Name dieses alten Ortes ist mir bekannt und ich weiß, dass ich dort vorbeischauen sollte, um den Dom wenigstens mal kurz von aussen zu besichtigen. Ansonsten bleibt mir diese Stadt in Erinnerung, weil man hier zig verschiedene Läden aufsuchen muss, um zu bekommen, was man sucht (Vaseline, Essen, Bier). Die Innenstadt ist eine von vielen der kommenden Strecke, welche schon mal rosigere Zeiten gesehen haben. 

Unterkunft in Flammkuchenhäuschen statt Burg

Kurz nach 18 Uhr komme ich in Oppenheim an. Ich hoffe, auf der Burgruine Landskron einen Schlafplatz zu finden, werde aber nicht fündig. So fahre ich wieder ein Stückchen bergab zum momentan unbenutzten Burgrestaurant Landskrone und finde davor ein ebenso unbenutztes Flammkuchenhäuschen. Dieses nehme ich gleich für mich in Anspruch und fege es, bis es ansehnlich ist und ich richte mich dort ein. Der Ausblick vom Vorplatz hier oben reicht bis nach Frankfurt.

Heute bin ich zwar genug gefahren, das eigentliche Ziel, welches die Gegend um Mainz gewesen wäre, habe ich aber nicht erreicht.

Tipps für andere Reisende:

-      Heidelberg: eine der von Touristen meistbesuchten Städte Deutschlands

       -      Wormser Dom: gehört mit dem Speyerer und Mainzer Dom zu den drei rheinischen Kaiserdome

Unterkunft	Altrip	Ludwigshafen, ehemalige Kirche	Ludwigshafen, ausgestorbene Innenstadt
Ludwigshafen, Horst vor dem BASF-Hauptgebäude	Worms, Markthalle	Worms, Bahnhof	Worms, Raiffeisen
Worms, Industrie	Rheindürkheim	AKW Biblis	Guntersblum
Guntersblum	Blick zurück	Oppenheim, Deutsches Weinbaumuseum	Oppenheim, Katharinenkirche
Oppenheim, Burgruine Landskron	Blick nach Frankfurt	Unterkunft im Flammkuchenhäusle