Fragen
Allgemeine Informationen werden hier behandelt. Hier findet Ihr die Antworten auf Fragen, die sich speziell auf diese Reise beziehen. Im ersten Teil geht es um die Fragen vor der Tour, im zweiten Teil um die danach.
Fragen vor der Rheintour
Ziele und Planungen
Wieso machst du diese Reise?
Meine letzte Radtour habe ich 2007 gemacht, als ich nach Jerusalem gefahren bin. Seitdem, also seit fünf Jahren, gab es dazu arbeits- und studienbedingt keine Möglichkeit mehr. Diesen Sommer will ich die Chance dazu nutzen, endlich wieder unterwegs zu sein. Die Tour ist – wie 2007 – mit einer Spendenaktion für die Kinderhilfe Bethlehem/ Caritas Baby Hospital verbunden. Wenn möglich, würde ich unterwegs gerne einige Kontakte knüpfen zu Partnerstädten Bethlehems (Straßburg, Köln, Den Haag) bzw. des Caritas Baby Hospitals. So halte ich am 4. Juli in der VHS Freiburg einen Vortrag über meine Radtour 2007. Wenn Interesse besteht, kann ich unterwegs gerne Vorträge zu meiner damaligen Tour halten, natürlich kostenfrei und auch spontan.
Wieso ausgerechnet entlang des Rheins?
Ich will den Rhein von seiner Quelle, dem Tomasee (Schweiz), bis zu seiner Mündung in die Nordsee (Niederlande) entlangfahren. Dabei werde ich einige mir bekannte Städte (Konstanz, Basel, Breisach, Mannheim, Köln) wie auch Länder (Österreich, Deutschland, Frankreich) passieren. Ich werde aber auch Neues kennenlernen, so war ich bisher weder in Liechtenstein noch in den Niederlanden.
Seit wann hast du die Idee und planst?
Die Idee kam mir erst vor ein bis zwei Monaten. Aufgrund des oft regnerischen Wetters war ich bis vor kurzem unsicher, ob ich die Tour überhaupt durchführen will. Aber bei dieser Route brauche ich nicht viel zu überlegen und planen. Vor allem ist sie schön und interessant. Da ich erst vor kurzem endgültig entschieden habe, dieses Vorhaben durchzuführen, läuft noch mehr als sonst spontan und intuitiv ab. Sowohl um die Ausrüstung als auch um das Packen habe ich mich erst wenige Tage vor der Abreise gekümmert. Weil ich aber nicht das erste Mal verreise, ist das kein Problem. Nur die Route ist hier zum Großteil neu für mich, bisher ist mir fast nur die Strecke zwischen Bregenz und Schaffhausen bekannt. Doch für den Rest der Strecke gab es nicht besonders viel zu entscheiden und eine grobe Liste der Stationen habe ich mir schon zuvor angelegt.
Braucht man Visa für deine Ziele?
Nein. Sicherheitshalber sollte man aber einen Personalausweis oder Reisepass mitnehmen, allein schon wegen des mehrmaligen Überschreitens der schweizerischen Grenze.
Daten und Strecken
Welche Strecke wirst du nehmen?
Erst werde ich mit dem Zug zum Oberalppass bzw. Tomasee fahren, dann den Rhein entlang um den Bodensee herum und bis nach Basel. Weitere größere Ziele sind Breisach, Freiburg, Straßburg, Karlsruhe, Mannheim, Mainz, Bonn, Köln und Wuppertal. Danach geht es einfach dem Wasser hinterher bis zur Nordsee.
Warum hast du dich für den Vorder- und nicht den Hinterrhein als Tourstart entschieden?
Sicher lohnen sich beide Strecken. So hat man am Hinterrhein durch die Wegabschnitte Via Mala und Rofflaschlucht auch zwei sehr sehenswerte Passagen. Ich habe mich aber für den Vorderrhein entschieden, da mich der Tomasee einfach mehr gereizt hat.
Wie lang ist die Strecke?
Die offizielle Länge des Rheins vom Tomasee bis zur Nordsee beträgt 1'238 Kilometer. Auf dem Velo ist die Strecke aufgrund zahlreicher Flussschleifen etwa gleich lang.
Wann wirst du losfahren, wann ankommen?
Voraussichtlich werde ich die Radtour von der Rheinquelle bis zum Rheindelta am Freitag, den 29. Juni 2012, starten und will bis zum 21. Juli wieder in Basel bzw. Freiburg sein – eine Freundin wird dann nämlich ihren 50. Geburtstag feiern.
Wie orientierst du dich bei den Reisen? Nimmst du eine Landkarte, GPS oder Smartphone mit?
Nein, über GPS und Smartphone mache ich mir keine Gedanken. Einfach dem Fluss bzw. dem Rheinradweg folgen.
Unterkunft und Finanzen
Wo wirst du übernachten? Wirst du ein Zelt mitnehmen?
Auf jeden Fall werde ich einige Nächte bei Freunden, Verwandten und in meinem eigenen WG-Zimmer verbringen. Eigentlich wollte ich mein Zelt mitnehmen, habe beim ersten Auspacken nach 5 Jahren aber gemerkt, dass es nicht mehr einsetzbar ist. So werde ich einige Nächte – hoffentlich – regengeschützt und kostenlos mit Isomatte und Bettbezug verbringen.
Gefahren und Risiken
Hast du keine Angst oder Befürchtungen? Braucht man denn nicht viel Mut für eine solche Reise?
Ich stehe zeitlich etwas unter Druck und hoffe, dass ich die Tour in drei Wochen schaffe.
Verschiedenes
Warum sammelst du Spenden für die Kinderhilfe Bethlehem?
Fragen nach der Reise
Für bisher alle Reisen gilt: Die Antworten bei „Fragen vor der Reise“ haben sich so gut wie immer bewahrheitet.
Ziele und Planungen
Hast du dein Ziel erreicht? Hast du alles gesehen und gemacht, was du dir vorgenommen hast?
Mein Ziel Hoek van Holland habe ich erreicht. Aufgrund des Wetters habe ich aber viele Strecken und Sehenswürdigkeiten ausgelassen: die Insel Reichenau inklusive Schwimmen im Bodensee, eine Fahrt über Freiburg, den Kaiserstuhl und Neuf-Brisach. Mannheim hätte ich auch gerne aufgesucht. Außerdem wollte ich Bonn, Duisburg und Den Haag genauer anschauen, habe es wegen dem Regenwetter aber gelassen.
Welches waren die schönsten und beeindruckendsten Orte?
Eine der schönsten Strecken habe ich gleich am Anfang gesehen: den Fußweg vom Oberalppass zum Tomasee und die Fahrt durch Graubünden. Ansonsten hat das nasse Wetter viele attraktive Städte und Landschaften leider reizlos gemacht. Ich kann die Tour trotzdem empfehlen – lasst aber bitte nicht wie viele Rheinradfahrer die faszinierenden Strecken zwischen dem Tomasee und Chur sowie Bregenz und Basel aus!
Was waren die beeindruckendsten Erlebnisse?
Beeindruckend finde ich im Nachhinein vor allem, dass ich die Tour durchgezogen habe. Denn entspannend war es nicht, fast jeden Tag mit dem Regen kämpfen zu müssen. Ansonsten natürlich die Fahrt durch Graubünden (Schweiz).
Velo und Bewegung
Hast du die ganze Strecke mit dem Velo zurückgelegt?
Eigentlich schon, aber den Zug habe ich oft benutzt. Den habe ich z.B. für die Hinfahrt von Basel zum Oberalppass genommen. Von dort kann man nur zu Fuß zum Tomasee. Am dritten Tag bin ich für die Strecke von Konstanz nach Allensbach ebenfalls in die Bahn eingestiegen, bin bei der Weiterfahrt aber wieder mit dem Velo zurück nach Konstanz, um von dort auf der Schweizer Seite des Bodensees weiterzufahren. Für die Strecken abseits meiner Route, von Basel nach Freiburg und ebenso von Düsseldorf nach Wuppertal bin ich mit dem Zug hin- und zurückgefahren. Zwischendrin habe ich eine Fähre (Walsum-Orsoy) genommen. Die Rückfahrt von Den Haag nach Basel habe ich ebenfalls mit der Bahn zurückgelegt.
War das nicht anstrengend?
Die Strecken bis zum Bodensee und nach Basel waren sehr anstrengend. Sie waren mit die längsten und das gleich am Anfang. Allerdings fand ich sie auch am schönsten. Ansonsten hat das Radeln weniger angestrengt als der viele Regen.
Wie viele Platten hast du gehabt? Gab es sonst Probleme mit dem Velo?
Am Tag der Abfahrt vom Tomasee hatte ich mehrere Probleme, obwohl ich das Velo erst direkt davor zur Kontrolle in ein Fachgeschäft gegeben habe. Danach ist es sehr gut gelaufen, einen Platten oder sonstige Probleme gab es nicht.
Wie oft hast du dich verfahren?
Einmal im letzten Elsässer Abschnitt aufgrund von Baustellen und Umleitungen. Und einmal im Rivierenland/ Niederlande, wo ich mich gar nicht mehr zurechtgefunden habe.
Daten und Strecken
Von wann bis wann warst du unterwegs?
Gestartet bin ich am Freitag, den 29. Juni. Zurück in Basel war ich etwas früher als geplant, nämlich abends am Donnerstag, den 19. Juli 2012. Also einen Tag nach der Ankunft an der Nordsee. Insgesamt waren das 21 Tage.
Welche Route hast du genommen?
s. Karte
Wie viele Kilometer bist du insgesamt und wie viele durchschnittlich pro Tag gefahren? Wie schnell bist du im Durchschnitt gefahren? Wann warst du am schnellsten, wann am langsamsten?
Da mein Tacho am ersten Tag versagt hat, habe ich die groben Distanzen über Google herausgefunden: 1‘277 Kilometer beträgt der von mir gefahrene Weg also mindestens.
Unterkunft und Finanzen
Wo hast du übernachtet?
Wie vorgesehen habe ich bei meiner Schwester am Bodensee (Tag 3-4), einem Freund in Wuppertal (Tag 16-17) und in meinem eigenen WG-Zimmer in Basel (Tag 5-8) geschlafen. Ansonsten immer draußen, aber jedes Mal regengeschützt: z.B. unter einem Schiffkran (Tag 9), vor einem Schloss in Straßburg (Tag 10), auf einem Friedhof (Tag 11) oder in einem Flammkuchenhäuschen (Tag 13). Eine behauste Unterkunft hat mir niemand angeboten – was ich allerdings auch nicht erwartet habe. Einzige Ausnahme war Pfarrer Schnegg in Köln (Tag 15). Während der ganzen Tour habe ich für keine einzige Übernachtung bezahlt, auch nicht auf dem Campingplatz Trechtinghausen.
Wie viel Geld hast du während der Reise benötigt?
Für die 20 Übernachtungen habe ich gar nichts bezahlt. Am teuersten war die Rückfahrt (138,75 €).
Gefahren und Risiken
Hattest du nie Schwierigkeiten an den Grenzen?
Nein. Es gab keine einzige Kontrolle, was im „Normalfall“ auch nur an den schweizerisch-deutschen Grenzen hätte passieren können.
Haben sich deine Bedenken bewahrheitet?
Ja: Das schlimmste Erlebnis war die Rückfahrt, bei der ich nur mit Glück und fünfmaligem Umsteigen mit dem letztmöglichen Zug daheim angekommen bin. Und der Kauf der Fahrkarte am Tag zuvor war auch eine Katastrophe – die Angestellte wollte mir anfangs eine Verbindung über Stuttgart und Straßburg nach Basel andrehen, was nicht nur ein enormer Umweg gewesen wäre, sondern einfach Schwachsinn.
Gab es noch andere Probleme? Ist dir unterwegs etwas passiert?
Das einzige Problem war das Wetter: Bis auf die ersten beiden Tage hat es jeden Tag geregnet, mal mehr, mal weniger. Somit war die Fahrt oft unerträglich. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich die Fahrt sicher abgebrochen. Im Wetterbericht hieß es immer, es würde in drei Tagen trockener und wärmer werden. Gestimmt hat das aber nie.
Verständigung und Soziales
Warst du alleine unterwegs? Hast du Kontakte geknüpft?
Nette Menschen habe ich immer wieder getroffen. Aber abgesehen von den schon bestehenden guten Kontakten ist kein einziger neuer entstanden (Gespräch, Adressenaustausch). Im Gegensatz zur Velotour nach Jerusalem (2003) war es unter diesem Gesichtspunkt ein Reinfall.
Wie hat es mit der Verständigung geklappt?
Sehr gut. Mit wenigen Ausnahmen kam ich mit Deutsch sehr gut durch. Auch im Elsass (Frankreich) haben die Älteren Deutsch bzw. Elsässisch gesprochen – ihre Muttersprache. Ansonsten hat es mit ein paar Brocken Französisch (Elsass) bzw. Englisch (Niederlande) geklappt.
War es manchmal nicht langweilig, alleine unterwegs zu sein? Wird man da nicht einsam?
Nein, ich fand das Wetter insgesamt aber ziemlich langweilig.
Verschiedenes
Wie viele Spenden sind zusammengekommen?
Durch diese Tour sind meines Wissens nach keinerlei Spenden für die Kinderhilfe Bethlehem zusammengekommen.