Tag 60 – Mit dem Bus nach Kurdistan

MI, 30.Mai 2007 – Mit dem Bus nach Kurdistan

Antakya – Van (Busfahrt)

Am Morgen packe ich meine Sachen und verabschiede mich von Sevi, die heute ebenfalls geht, zurück nach Wien.

Mein Bus fahrt um 13:30 los – ich habe eine lange Fahrt vor mir, Ankunft in Van ist erst morgen früh um 7, wenn alles gut läuft. Die Busfahrt wird beinahe in den äußersten Osten der Türkei führen.

Zu den Zielorten der Bustour: Ich werde an einige Orte fahren, an denen ich schon vor 4 Jahren war; und die mir sehr gefallen haben. Es kommen aber noch ein paar Sehenswürdigkeiten dazu, die mir eine längere Fahrt wert sind.
Zum Gebiet: Der kurdische Teil der Türkei, der etwa das Gebiet Südostanatolien umfasst, ist der ärmste. Durch diese Gegend (biblisch: Teil des Zweistromlandes) fließen der Firat (Euphrat) und der Dicle (Tigris). Der von den drei Weltreligionen verehrte Abraham soll hier gesiedelt, in Şanlı Urfa (biblisch: Haran) seine Zelte aufgeschlagen haben. Hier soll er auch den Auftrag Gottes erhalten haben, mit seiner Sippe nach „Kanaan“ zu ziehen.
Früher war Kurdistan auch geprägt von christlichen Einwohnern („syrische Christen“), die heute zahlenmäßig aber kaum noch eine Rolle spielen, da die meisten vertrieben wurden oder flohen.

Heute eine Lektion für das Busfahren: Aufpassen bei den körperlichen Ausmaßen des Personals! Eigentlich sitze ich hier im Bus ganz praktisch: direkt an der Tür des Mitteleingangs. Allerdings an der Seite zum Gang hin. Das heißt, dass ich bei jeder Kaffeerunde den Bauch oder den Hintern des Bedienenden abbekomme. Da dieser dazu noch zu faul ist, mal mehr als zwei Wasserbecher auf ein Mal in die Hand zu nehmen, bekomme ich es gleich mehrfach von ihm ab: Bei der Verteilung der vollen Becher und fünf Minuten später beim Einsammeln. Das ist aber nicht der einzige Grund, warum ich hier kaum entspannen und schlafen kann: Die Straße hat Schlaglöcher, ist teilweise gar nicht asphaltiert.

Busbahnhof I

Busbahnhof II

Busbahnhof III

Busbahnhof IV