Tag 5 - Treffen in Regensburg
DO, 5.April 2007 – Treffen in Regensburg
Ingolstadt – Regensburg
98 km, 5:41 h
Um kurz nach 7 frühstücke ich mit den Brüdern, bekomme von Bruder Georg noch ein Kreuz mit auf den Weg. Selbst war er noch nicht im Heiligen Land, dafür öfter auf dem Jakobsweg. Er wünscht mir alles Gute und hat, wie die anderen Brüder, keine Zeit mehr. Denn kurz vor Ostern sind alle damit beschäftigt, den Gemeindemitgliedern die Beichte abzunehmen. Damit sind die Terminkalender von morgens bis abends belegt.
Bezug nehmend zu den stark zunehmenden Pilgerreisen meint er, in den letzten Jahren habe es mehr christliche Bewegungen und Anknüpfungspunkte gegeben als zu seiner Jugendzeit. Dies hänge auch mit der medialen Aufmerksamkeit und Werbung, z.B. durch Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg. Meine Reise auf dem Jakobsweg“ zusammen.
Das Fahrtwetter ist heute sehr angenehm, v.a. im Vergleich zu den letzten Tagen: Kaum Gegenwind, höhere Temperatur.
Außerdem bin ich froh, gestern nicht mehr weitergefahren zu sein. Denn abends wäre diese Strecke die Hölle gewesen. Nicht wegen der fehlenden Beleuchtung oder der Kälte. Nein, hier ist einfach die Beschilderung total bescheuert. So hab ich mich in Großmehring und Vohburg zwei Mal im Kreise bewegt. Nichts gegen diese Orte, die wirklich schön sind. Doch die Streckenanzeige lässt hier zu wünschen übrig. Die ist zwar schon seit Ulm, also seit dem Übergang von Baden-Württemberg nach Bayern mangelhaft, doch hier ist sie einfach nur schlecht. Wenigstens wissen die Ortsansässigen Bescheid. „Sind Sie hier schon einmal vorbeigekommen?“ werde ich mit einem entgegenkommenden Ton und einem netten Lächeln von einem älteren Herrn empfangen. Er hat mir wohl meine Verwirrung und Ratlosigkeit angesehen, als ich nach einer Tour durch die schöne Stadt Vohburg wieder an deren Ausgangspunkt angekommen war. Freundlich hat er mir Tipps gegeben, wie ich aus dem ganzen Schlamassel wieder rauskomme.
Gegen 15 Uhr treffe ich Kai. Er ist ebenfalls auf Tour, will nach Wien. Ursprünglich kommt er auch aus Freiburg, studiert jetzt in Heidelberg Medizin. Neben dem Tausch verschiedener Müsliriegel und von Landjägern gegen Bananen kommt es auch zu einer durchgängig guten Unterhaltung.
Bruder Georg |
Ingolstadt |
Hopfen in Hallertau |
Den Donaudurchbruch passieren wir auf dem Schiff. Hiermit verstoße ich zwar schon am Anfang der Tour gegen mein Prinzip, die ganze Strecke mit dem Rad zurückzulegen. Aber durch die morgendlichen Rundfahrten gibt einen guten Ausgleich. Nach dem Durchfahren der Hallertau, dem weltweit größten Anbaugebiet von Hopfen, erreichen wir um 6 abends die Steinerbrücke in Regensburg. Die Stadt ist mir von Anfang an sympathisch. Auf dem Donauweg ankommend, bietet die Stadt ein sehr angenehmes Bild. Ich verabschiede mich von Kai, der seine Tour heute noch fortsetzt. Kurz darauf treffe ich Peter. Schön, dass das Treffen hier doch noch geklappt hat trotz meiner Verspätung. Er hat den letzten Tag genutzt zur Stadterkundung.
Abends pennen wir bei Andreas, dem Pförtner vom Priesterseminar. Peter hat diese Übernachtungsmöglichkeit „aufgegabelt“ durch den Bonus des Pilgerscheins. Andreas ist auf jeden Fall ein sympathischer Typ. Darüber hinaus überlässt er uns für die Nacht die ganze Wohnung.
Donaudurchbruch |
Ein erster Blick auf Regensburg |
Kai |
Andreas |