Tag 40 – Korrektur der Reiseplanung
DO, 10.Mai 2007 – Korrektur der Reiseplanung
Bilecik – Bozüyük - Eskişehir
Der heutige Morgen ist erst mal dadurch gekennzeichnet, dass ich meine Planungen ändern muss; nach zu vielen, immer wieder neuen, vor allem. technischen Problemen sage ich einige Aktivitäten ab, weil das einfach zu viel Zeit und Energie gekostet hat:
Neue Bilder kommen erst nach meiner Reise ins Netz, gibt – leider – keine Anrufe mehr an Radio Echo (www.echo-fm.uni-freiburg.de) und sonst wohin.
Auch die Weiterfahrt mit Peter ist gerade etwas am Wackeln. Unsere Routen haben sich verändert und wir verpassen uns immer total bescheuert. Hoffentlich klappt das wieder, auch wenn es bis dahin noch ein paar hundert Kilometer dauern kann.
Zur heutigen Strecke fällt mir spontan nichts Besonderes ein. Außer, dass ich endlich mal durch eine türkische Gegend gefahren bin, die schön und grün ist und in der nicht in jeder Ecke Müll verbrannt wird. Klare Luft also, wenn nicht gerade ein älterer LKW vorbeifährt. Von daheim gar nicht mehr gewohnt, kommt mir bei deren Vorbeifahrt gleich der Begriff “Dreckschleuder” in den Sinn. Klar, Autoabgase stinken immer. Aber optisch betrachtet haben sie hier noch eine besondere Ausdrucksstärke: Schwarz wie die Nacht.
Ein Blick zurück |
Unterwegs |
Flugzeugmuseum |
kurz vor Eskişehir |
Eigentlich wollte ich nur nach Eskişehir, um mal wieder Geld abzuheben. Mit den finanziellen Planungen bin ich bis zur Türkei ziemlich gut gelegen. Aber hier „verschwindet“ das Geld schneller, als man denkt. An meinem ersten Abend in der Türkei hat mich in Edirne ein Kiosk-Betreiber gefragt, ob ich die Türkei für EU-reif hielte. Ich habe geantwortet: “Von den Preisen her auf jeden Fall.”
Jedenfalls fallen mir in Eskişehir sofort die vielen flotten Menschen und die Straßenbahn auf. Das bunte Bild auf der Strasse erinnert mich gleich an Barcelona, wo ich ein halbes Jahr gelebt habe. Ich hab den Namen der Stadt zuvor noch nie gehört, auf türkisch bedeutet er “alte Stadt”. Tatsächlich gibt es zwei Stadtteile. Im neueren gibt es inzwischen zwei Universitäten und seit 3 Jahren eine Straßenbahn. Allein das gibt der Stadt von mir als Freiburger schon einen ganz dicken Pluspunkt. Schließlich entscheide ich mich doch, hier zu bleiben. Wieso noch ein paar Kilometer weiterfahren, um vielleicht irgendwo eine Zeltmöglichkeit zu finden, wenn man hier ein so berauschendes Flair spürt?
Wenn ich auch schon in der Türkei war, ein solch europäisches, offenes Bild hätte ich nicht erwartet. Es macht halt doch was aus, wenn es viele Studenten gibt.
Bei der Suche nach einem preiswerten Hotel habe ich ausgesprochen großes Glück: Ich kann bei Halil, mit dem ich mich wunderbar auf englisch unterhalten kann, unterkommen. Erst bin ich ein wenig unsicher, das Angebot anzunehmen. Doch dann kommen sein Bruder und seine Schwester hinzu, die gerade damit beschäftigt sind, ein Geschenk für den Muttertag einzukaufen. Das Eis ist gebrochen! Wir trinken gleich noch einen Tee mit Freunden in einem Stundentencafe. Später geht’s zu ihm nach Hause. Bei ein paar Bier mit einigen Freunden diskutieren wir die aktuelle und vergangene Politik der Türkei. Natürlich auch in Bezug auf die Religionen, speziell die Christen und Alewiten. Mehr dazu später…
Abends geht es mit Halils Bruder und seinem Mitbewohner noch in eine Dachkneipe. In Deutschland würde ich diese wahrscheinlich als “ganz normal” bezeichnen, hier aber empfinde ich sie als sehr förderlich für Urlaubsempfinden und Wohlfühlen. Ein wirklich klasse Abend in netter Gesellschaft und wieder eine Empfehlung für eure Urlaubspläne!!!
Eskişehir |
Varuna Cafe |
Auf der Dachnkneipe I |
Auf der Dachnkneipe II |