Tag 19 - Hunde und andere Verkehrsteilnehmer

DO, 19.April 2007 - Hunde und andere Verkehrsteilnehmer


Novi Sad - Belgrad

Wir fahren irgendwann morgens los.
Die Strecke bietet optisch nicht viel, die interessantesten Dinge unterwegs sind der Ortsname “Indija” und die von uns eingekauften Sü0igkeiten.
Auf dem Weg kommt mir aber die Aussage von Monsieur Ibrahim ("Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran") in den Sinn:
“Wenn Du wissen willst, ob du in einer reichen Gegend bist oder in einer armen, dann schau dir die Mülltonnen an. Siehst Du weder Müll noch Tonnen, dann ist sie sehr reich. Siehst Du den Müll neben den Tonnen, dann ist sie weder reich noch arm, sondern von Touristen überlaufen. Siehst Du den Müll oder Tonnen, dann ist die arm. Und leben die Menschen im Müll, dann ist sie sehr, sehr arm.”
Ich schließe daraus: Die Gegend hier ist arm, denn Müll lagert überall am Straßenrand.

Es ist hier sehr schwer, nervlich gegen den Verkehr anzukämpfen. Den es gibt wieder keinen richtigen Radweg – vielleicht haben wir den letzten unserer Tour auch schon hinter uns gebracht. Kurz hinter St. Pazova machen wir einen kleinen Umweg in der Hoffnung, an der Donau doch noch einen nach Belgrad führenden Radweg zu finden. Allerdings vergeblich. Vielleicht hätte ich vorher ein bisschen “üben” sollen auf der Autobahn oder in einer italienischen Großstadt, um mich an die Gefahr zu gewöhnen.
Kontaktfreude scheinen die Leute hier schon zu haben. So hat ein Busfahrer kein Problem damit, mich auf einer engen Brücke auf der gleichen Spur zu überholen. Auch interessant: Gleichzeitig auf beiden Spuren überholt werden – rechts ein LKW, links ein PKW, darunter die ganze Strecke lang ein chaotischer Straßenbelag.

In den vorgelagerten Industrievierteln Belgrads muss ich mir zum ersten Mal auf der Fahrt bewusst machen, dass es Hunde gibt. Gegen die habe ich nichts, wenn sie gut angekettet sind. Es stört mich aber gewaltig, wenn ich von den Viechern ein paar hundert Meter lang laut bellend verfolgt werde. Dabei kann ich noch froh sein, dass von hinten kein LKW kommt und mich überrollt, da ich vor lauter Schreck vor dem Vierbeiner aus meiner geraden Spur komme und auf der Strasse eher zickzack fahre.

 

Chorprobe in Novi Sad
Chorprobe in der Synagoge von Novi Sad
.. und es geht weiter
.. und es geht weiter
unterwegs
unterwegs
St. Pazova
St. Pazova

 

Um 15:30 in Belgrad angekommen, machen wir uns – aufgrund unserer Empfehlung – auf die Suche nach den Franziskanern. Da heute aber das zweijährige Jubiläum des Pontifikats von Benedikt XVI. ist, was hier von verschiedenen (christlichen) Konfessionen in einer gemeinsamen Messe groß gefeiert wird, müssen wir erst mal warten.
Draußen hilft uns ein netter junger Mann weiter, empfiehlt preiswerte Hotels und druckt sogar eine Liste der besten für uns aus.
Schließlich kommen wir nach langem Warten unter bei Pater Leopold, der aufgrund seiner Schulkenntnisse sehr gut deutsch kann. Wir fragen gleich nach, ob wir, unserer geplanten Pause für die Achillessehne entsprechend, zwei Nächte bei ihm übernachten können. Geht klar, kein Problem!

Da wir nicht gerade zentral wohnen, hat es für mich keinen besonderen Reiz, noch länger wach zu bleiben. Um 23 Uhr gehe ich schlafen.

 

Belgrad
Belgrad
Falsche Strassenseite
Falsche Strassenseite
Belgrad
Belgrad
Feier des Pontifikats Benedikt XVI
Feier des Pontifikats Benedikt XVI
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