Tag 16 – „Verfolgung“ durch den Bürgermeister

MO, 16.April 2007 – „Verfolgung“ durch den Bürgermeister


Harta - Kolocsa - Baja - Mohács

Wir starten um 9 Uhr. Heute geht es vor allem über Dörfer. Hier scheint der Einzelhandel noch dominant zu sein, es gibt viele kleine Läden. Bei zunehmender Siedlungsgröße nimmt aber die Zahl der auch in Deutschland bekannten bzw. der deutschen Geschäfte zu: DM, Spar, Schlecker, Lidl,... Die Kneipen und Restaurants sind hauptsächlich von Löwenbräu und Heineken geprägt .

Wir fahren über Kolocsa und machen bei der Rückkehr von der Strasse zum Donaudamm die Bekanntschaft mit dem jungen Buergermeister von Fajsz: Dieser ist uns mit dem Auto gefolgt und spricht uns auf deutsch an. Endlich mal der verdiente Respekt für unsere Anstrengungen ! Er macht uns auf den gut ausgestatteten Campingplatz aufmerksam und meint, der Donauradweg werde noch weiter ausgebaut bzw. geteert werden. Um ihm hier mit seiner Werbung für Touris einen Gefallen zu tun und aus Überzeugung: Es ist wirklich schön hier, eine Reise lohnt sich absolut. Vielleicht nicht gerade für Abenteurer, für Familien aber sicher.

 

Peter und Elisabeth in Harta
Peter und Elisabeth in Harta
Paprikamuseum in Kalocsa
Paprikamuseum in Kalocsa
...mit dem Bürgermeister von Fajsz
...mit dem Bürgermeister von Fajsz

 

Wir fahren weiter auf dem Donaudamm, die Fahrt ist sehr lässig.


Ein Besuch von Baja war für mich eigentlich Pflicht, denn von hier kommt Herr Jop: 1956 ist er nach dem Volksaufstand, der durch die sowjetische Armee blutig niedergeschlagen wurde, über die Donau geflohen. Gelandet ist er in Denzlingen, meinem Heimatort. Dort hat er auch die Frau fürs Leben gefunden und verbringt hier nun seinen Lebensabend. Ich schreibe ihm eine Karte; der Kauf einer dazugehörenden Briefmarke wird aber zu einem Staatsakt.

Weiterhin ist unser Aufenthalt geprägt vom Frühstück, einem Apothekenbesuch und der langen, frustrierenden Suche nach einer Telefonmöglichkeit. Vergeblich allerdings, denn die Verbindung von hier aus ist schlecht, ein akustisch verständliches Gespräch ist nicht möglich.

Wir machen uns weiter auf den Weg nach einem langen Aufenthalt in Baja. Die PKWs sind hier sehr gesittet: Beim Überholen halten sie einen guten Abstand und blinken auch dann, wenn weder vor noch hinter ihnen weit und breit kein Verkehr ist. Die Ungarn grüßen sehr gerne, auch durch Hupen. Als Tourenradler sind wir eine ziemliche Attraktion.

Gegen 19:30 kommen wir in Mohács an. Wir kommen im Garten des reformierten Pfarrers unter. Hier starte ich meinen ersten Versuch seit mindestens zehn Jahren, ein Zelt aufzubauen. Peter ist darin glücklicherweise geübt und gibt mir darin einen Einführungskurs.

Später gehen wir noch kurz in die Stadt in ein Internetcafe und an die Donau, um den Sternenhimmel zu bestaunen. Zurück im Garten, packt Peter seine Mundharmonika aus, was Pfarrers Katze anzieht.

Zum Bier:
- Arany ászok: ein gutes Pils
- Köbanyai Sör: okay, aber nicht so mein Geschmack

Donauradweg
Donauradweg
Baja
Baja

Baja
...nach der Überfahrt
...nach der Überfahrt
     
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