Fragen
Allgemeine Informationen werden hier behandelt. Hier findet Ihr die Antworten auf Fragen, die sich speziell auf diese Reise beziehen. Im ersten Teil geht es um die Fragen vor der Tour, im zweiten Teil um die danach.
Fragen vor der Reise nach Damaskus
Ziele und Planungen
Wieso machst du diese Reise?
Ich will die Zwischenzeit vor dem Studienbeginn sinnvoll nutzen. Im Nahen Osten war ich bisher nur zweimal mit dem Flugzeug (1986 und 2001/ 2002) und werde Jerusalem nun vielleicht per Anhalter erreichen.
Wieso ausgerechnet in den Nahen Osten?
Der Nahe Osten ist reich, nahezu überfüllt an dem, was mich interessiert: Kultur, Geschichte, Politik, Religion und Landschaft. Zudem habe ich bisher sehr Positives über die Bewohner und ihre Gastfreundschaft gehört.
Seit wann hast du die Idee und planst?
Die Idee kam mir vor wenigen Monaten, als ich überlegen musste, was ich die Wochen vor Studienbeginn machen werde. Über Reisebücher habe ich mich ein wenig, vor allem über Syrien, informiert. Eine sehr genaue Planung habe ich aber nicht, vieles wird spontan laufen.
Braucht man Visa für deine Ziele?
Das Visum für die Türkei erhält man an der Grenze. Das Visum für Syrien musste ich zuvor über das Syrische Konsulat Hamburg erwerben, was sehr gut geklappt hat.
Fortbewegung
Warum unternimmst du deine Reisen nicht mit dem Auto, Bus, Zug oder Flugzeug?
Seit 1996 habe ich Erfahrungen damit gesammelt, auf meinen Reisen per Anhalter vorwärts zu kommen, meistens in Deutschland. Für mich war es nicht nur das preiswerte Reisen, das mich gereizt hat, sondern auch die vielen verschiedenen Kontakte zu den FahrerInnen – gelegentlich Gleichaltrige, Senioren, Pärchen, LKW-Fahrer oder junge Mütter, meistens aber Männer zwischen 30 und 50, die früher selbst getrampt sind und mir davon berichtet haben. Dabei gab es fast immer interessante Gespräche und ich habe gute Erfahrungen gemacht, bin auf sympathische und hilfsbereite Menschen getroffen, die mich unterstützt haben. Man ist also nie allein. An vielen Tagen kann man sich seine "Chauffeure" sogar aussuchen. Wenn man mit dem Zug fährt oder Flugzeug fliegt, geht das nicht. Die Fortbewegungsmittel waren übrigens genau so gemischt wie die FahrerInnen: Es war so ziemlich alles dabei von alten bis zu modernen und schnellen Autos sowie Lastwagen.
Daten und Strecken
Welche Strecke wirst du nehmen?
Bisher gibt es wenige Fixpunkte. Recht sicher werde ich nach Venedig (Italien), Istanbul, Hasankeyf (Türkei) und Damaskus (Syrien), geplant ist auch die Weiterfahrt bis nach Jerusalem.
Wie lang ist die Strecke?
Auf jeden Fall deutlicher länger als die Strecken, die ich bisher in Deutschland per Anhalter hinter mich gebracht habe. Da ich aber gut vier Wochen Zeit habe, mache ich mir darüber nicht zu viele Gedanken.
Wann wirst du die Reise beginnen, wann ankommen?
Starten werde ich Anfang September 2003 in der Nähe von Freiburg im Breisgau, um genau einen Monat später zurück zu sein – am 6. Oktober ist nämlich Studienbeginn.
Wie orientierst du dich bei den Reisen? Nimmst du eine Landkarte, GPS oder Smartphone mit?
GPS und Smartphone gibt es 2003 noch gar nicht im Alltag. Die wichtigsten Orte habe ich im Kopf, sonst kann man ja nachfragen und sich bei Touristenbüros mit entsprechenden Karten und Broschüren ausstatten.
Unterkunft und Finanzen
Wo wirst du übernachten? Wirst du ein Zelt mitnehmen?
Ich lasse mich überraschen. Schlafsack und Isomatte nehme ich sicherheitshalber mit.
Gefahren und Risiken
Sind das denn nicht gefährliche Länder, in die du reist?
Hast du keine Angst oder Befürchtungen? Braucht man denn nicht viel Mut für eine solche Reise?
Ich habe mich davor bei einem gleichaltrigem Bekannten erkundigt, der selbst schon mehrfach problemlos per Anhalter in den Nahen Osten gereist ist. Dadurch sind meine letzten Bedenken verflogen.
Fragen nach der Reise
Für bisher alle Reisen gilt: Die Antworten bei „Fragen vor der Reise“ haben sich so gut wie immer bewahrheitet.
Ziele und Planungen
Hast du dein Ziel erreicht? Hast du alles gesehen und gemacht, was du dir vorgenommen hast?
Ursprünglich wollte ich Jerusalem erreichen, wenn es auch kein festes Ziel war. In Syrien angekommen, habe ich aber gemerkt, dass es erstens viel zu teuer wäre, noch ein paar Tage in Israel und Palästina zu verbringen und von Tel Aviv aus zurückzufliegen. Zweitens wollte ich lieber die Zeit in Syrien, das reich an Sehenswürdigkeiten der Kulturgeschichte ist, ausgiebig nutzen. Und das war eine sehr gute Entscheidung.
Welches waren die schönsten und beeindruckendsten Orte?
In der Türkei hat mich Istanbul sehr beeindruckt, die Gegend um Konya sowie Hasankeyf. Syrien war ein einziger Traum: Palmyra, Bosra, Hama, Krak des Chevaliers, Apamea und schließlich Aleppo. Nicht zu vergessen sind die letzten Zedern vom Libanon.
Was waren die beeindruckendsten Erlebnisse?
Die Übernachtung auf einer kleinen Wiese in Venedig, die häufig erlebte Gastfreundschaft zwischen Griechenland und dem Libanon sowie die zahlreichen historischen Stätten in Syrien.
Fortbewegung
Wer hat dich mitgenommen?
Häufig wurde ich von LKW-Fahrern mitgenommen. Aufgrund sprachlicher Schwierigkeiten kam es oft aber nur zu geringem sprachlichen Austausch. Verstanden haben wir uns trotzdem.
Hast du die ganze Strecke per Anhalter zurückgelegt?
Nein, wie man auf der Karte sehen kann, bin ich von Venedig (Italien) aus mit dem Schiff über die Adria nach Griechenland gefahren. In Konya (Türkei) habe ich gemerkt, dass es viel zu umständlich und zeitaufwendig wäre, die weitere Strecke per Anhalter zurückzulegen. Deswegen bin ich ab dort fast immer mit dem Bus vorangekommen. Für die Rückfahrt bin ich von Aleppo (Syrien) mit dem Bus zurück nach Istanbul (Türkei) und von dort aus nach Deutschland geflogen. Außerdem war mein Vater so nett und hat mich am Anfang der Tour an eine Autobahnraststätte gefahren.
Daten und Strecken
Von wann bis wann warst du unterwegs?
Vom 3. September (Mittwoch) bis zum 4. Oktober 2003 (Samstag), also 32 Tage. Für den Studienbeginn am Montag, den 6. Oktober, hat es also noch gereicht. Die erste Ankunft in Damaskus war schon am Samstag, den 20. September. Dann ging es für einen Abstecher in den Libanon, weiter durch Syrien und zurück über die Türkei nach Deutschland.
Welche Route hast du genommen?
s. Karte
Unterkunft und Finanzen
Wo hast du übernachtet?
Ganz verschieden: im Gras (Venedig), auf einem Schiff (Adria), einem LKW (Türkei), über bzw. in einem Fluss (Tigris/ Türkei), bei mir bisher unbekannten Gastgebern, in Hostels.
Wie viel Geld hast du während der Reise benötigt?
Genau kann ich es nicht sagen, aber wenn man per Anhalter oder mit dem Bus fährt, lebt man sparsam.
Gefahren und Risiken
Hattest du nie Schwierigkeiten an den Grenzen?
Von Griechenland aus bin ich selbst mit einem mit Schmugglerware gefüllten Auto über die Grenze in die Türkei gefahren, was aber kein Problem war. Von dort nach Syrien war es nicht so einfach: Ich wurde ins Arbeitszimmer des Chefs gerufen, weil sie mich auf meinem Passbild nicht erkennen konnten. Das war schon eine spezielle Begegnung. Bei einer Tasse Tee habe ich klar gemacht, dass das auf dem Bild nun mal ich bin, ich mir während der Reise die Haare aber um etwa 30 Zentimeter habe kürzen lassen. Darauf durfte ich weiterziehen. Bei der Busrückfahrt von Syrien in die Türkei habe ich mir Waren zustecken lassen, weil die Taschen der Mitfahrer zu voll waren. Wirkliche Probleme gab es aber nie.
Haben sich deine Bedenken bewahrheitet?
Nein. Die Rückkehr mit Bus, Flugzeug und Zug hat sehr gut geklappt.
Gab es noch andere Probleme? Ist dir unterwegs etwas passiert?
Nein. In Syrien und im Libanon habe ich übrigens zwei Mal europäische Frauen (ca. 25 und 45) getroffen, die per Anhalter alleine durchs Land gereist sind. Die fanden es auch nicht gefährlich.
Verständigung und Soziales
Warst du alleine unterwegs? Hast du Kontakte geknüpft?
Gestartet bin ich alleine. Unterwegs habe ich aber viele Menschen kennen gelernt und manche Kontakte geknüpft.
Wie hat es mit der Verständigung geklappt?
In Batman (Türkei) hab ich mich mit meinem Gastgeber allein über mein winziges deutsch-türkisches Wörterbuch unterhalten. Und das hat wunderbar funktioniert, war amüsant und verbindend. Sehr oft kam ich mit Englisch ganz gut durch, manchmal ging es auch wunderbar mit Hand und Fuß.
War es manchmal nicht langweilig, alleine unterwegs zu sein? Wird man da nicht einsam?
Nein, ich fand es eher unter manchen Touristengruppen langweilig, die sich immer über dieselben Themen unterhalten haben.